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Worum es geht


Das klassische Verständnis, wie Politik ist und zu sein hat, sieht ungefähr so aus:
Es gibt einen Menschen oder eine kleine Gruppe, denen die Aufgabe zufällt, die anderen zu führen; also Ideen zu entwickeln, Vorgaben zu machen und eine Richtung anzugeben.
Mit der heutigen Demokratie hat sich das nur soweit verändert, dass wir gelegentlich vor die Wahl gestellt werden, wer gerade unsere führende Gruppe sein soll und dass wir diese in unregelmäßigen Abständen austauschen.
Dieses Konzept ist auch grundsätzlich gar nicht schlecht, aber da unsere Gesellschaft immer komplexer wird und bereits heute unendlich viel komplexer ist, als sie das selbst noch vor wenigen Jahrzehnten war, bekommen wir immer mehr Probleme. Eigentlich brauchen wir immer mehr "Problemlöser", also Menschen, die in irgendeiner Weise Führungsfunktion übernehmen können und dies auch tun - und immer weniger "Mitmacher", also Menschen, die sich persönlich weniger mit den Fragen "Warum" und "Wohin" beschäftigen und stattdessen einfach vorgegebene Lösungen umsetzen.
Das Problem ist nun, dass die meisten von uns nur dieses Konzept kennen wonach auf ein Leittier eine bestimmte Anzahl von Herdenmitgliedern kommt und die machen dann das, was das Leittier ausheckt - solange bis dieses eben ausgetauscht wird, vielleicht weil es zu viele Fehler gemacht hat oder aus anderen Gründen.
Treffen zwei Herden aufeinander müssen die beiden Chefs darum kämpfen, wer in die Herde hinabsteigt, denn es kann immer nur einen geben. Um Konflikte zu vermeiden muss ein Herdentier möglichst wenig Selbstständigkeit an den Tag legen, da es sonst befürchten muss, als Konkurrent um die Führungsposition wahrgenommen zu werden.
Ein Leittier muss aber immer einen Teil seiner Energie darauf verwenden,
- dass es als einziger in Frage kommender Führer wahrgenommen wird,
- dass es potentielle Konkurrenten - jedenfalls solange es weiterhin Einfluss auf das Geschehen behalten will - unschädlich macht, das tut es zum Beispiel, indem es ihnen wichtige Informationen vorenthält,
- dass die Herde überhaupt zusammenbleibt und möglichst niemand zum unberechenbaren Einzelgänger wird oder sich einer anderen Herde anschließt.
Es bleibt also selbst vom Leittier (was natürlich in einer ganz großen Herde mal eine Gruppe sein kann) nicht allzu viel übrig, was sich auf die Probleme konzentrieren könnte, mit denen wir konfrontiert werden.
Eine nicht ungebräuchliche Lösung dieses ganzen Problems besteht darin, gelegentliche Kriege von Zaun zu brechen, was viele Vorteile hat, z.B. diesen, dass hinterher die Welt erstmal wieder so einfach ist, dass man mit der Kombination ein Leittier auf viele Mitmacher eine Weile ganz gut hinkommt.

Nun empfinden viele Menschen aber angesichts dieses Spieles eine gewisse Langeweile, andere finden die so notwendigen Kriege und die Selbstvernichtung nicht mehr so schön wie früher, was vielleicht auch damit zutun hat, dass sich ihre Dimension so verändert hat, dass nun schon fast jeder erkennen kann, dass es wirklich um nichts anderes als Selbstvernichtung geht.
Und es gibt einige, die nicht mehr daran glauben, dass es so laufen muss (nur weil es schon immer so war).
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Grundsätze


Wer jetzt eine lange Grundsatzerklärung erwartet hat oder gar mal wieder ein Manifest, wird leider enttäuscht sein.

Unser Grundsatz ist nichts anderes als eine bestimmte Art von gleichzeitigem zuhören und mitmachen, führen und sich führen lassen, wie sie in der improvisierten Musik üblich ist. Es ist - nachweislich - möglich, sehr komplexe Gebilde zu schaffen und zu steuern, ohne dass es eine bestimmte Person braucht, die eine besondere Kontrolle ausübt und ohne dass andere ihre eigenen Impulse zum Schutz des Ganzen unterdrücken müssen.
Dieses Konzept von menschlichem Miteinander ist wahrscheinlich sehr viel älter und außerdem in vielen anderen Bereichen zu entdecken, aber in die Wahrnehmung der Öffentlichkeit ist es sicherlich zum ersten Mal durch die Verschmelzung von afrikanischer und europäischer Musiktradition - vielleicht von Gefühls- und Kopfmusik - entstanden, deren Produkt man Jazz nannte. Was auch immer sich heute daraus oder parallel dazu entwickelt hat und in welcher Beziehung es zu Jazz oder anderer kollektiv improvisierter Musik wie Klezmer oder Flamenco steht - Fakt ist heute, dass es die Möglichkeit gibt, sehr komplexe Vorgänge in eine Ordnung zu fügen, ohne dass es einer Hierarchisierung der Beteiligten bedarf.
Und dafür braucht es neben einer gewissen Kenntnis des Fachgebietes nur eine Fähigkeit:
Nämlich der, Fühlen und Denken nebeneinander in derselben Person stattfinden zu lassen und dabei in einem möglichst ununterbrochenen Informationsaustausch mit der Umgebung zu sein (man könnte auch sagen: Handeln und Denken, aber zumindest in diesem Zusammenhang sind Handeln und Fühlen gar nicht von einander zu trennen).

Wir behaupten an dieser Stelle gar nicht, dass dieses Konzept in politischen Zusammenhängen ebenfalls funktioniert - wir sind nur davon überzeugt, dass es funktionieren könnte. Und dass es einen Versuch allemal Wert ist.
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Starker Tobak


Leider müssen wir uns damit abfinden, dass es immer Menschen geben wird, die daraus finanziellen oder anderen Gewinn ziehen, wenn die Herde einigermaßen ziellos durcheinander läuft, wer-ist-das-Leittier?-Spielchen oder die eigene Vernichtung und die der Nachbarherde betreibt. Solche Menschen werden dem Einzelnen gelegentlich die Fähigkeit zur Freiheit in Abrede stellen und zum Beweis Hass, Gewalt und Furcht säen und Desinformation verbreiten.
In dieser Welt ist einer der Spezialisten auf diesem Feld die Tabakindustrie - und ihre Lobbyisten.
Man kann wohl sagen, dass die Tabaklobby im Sinne ihrer Bestimmung sogar die effektivste Arbeit leistet die es heute gibt - ausgedrückt in der Durchdringung der Gesellschaft, insbesondere der mächtigen Gruppen (Politik, Wissenschaft, Medien, Gewerkschaften, Kirchen, Justiz), der eigenen Gewinne und der verursachten Todesfälle.

Daher muss die Zerschlagung der Tabakindustrie neben der Verhinderung und soweit möglich Heilung der verursachten Schäden unser vorrangiges Ziel sein. Wobei wir bei Zerschlagung weniger an den massiven Einsatz von Polizei und Justiz denken als an eine aufdeckende klare Sprache und die gemeinsame Lösung von Konflikten, die heute durch den Einsatz von Drogen verschoben werden.
Denn jene, die Angst, Tod und Verderben verbreiten, können das nur mit Erfolg tun, solange wir alle es zulassen.
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Freiheit oder Vollbeschäftigung?


Leider werden (selbst-)zerstörerische Aktivitäten in gewisser Weise sogar durch die heute verbreitete Auffassung von einem erfüllten Leben bestätigt. Denn die beinhaltet doch meistens, dass man möglichst viel arbeitet - was man damit erreicht ist eher nachrangig - und das damit verdiente Geld auch möglichst schnell wieder ausgibt, und zwar möglichst für schnell verbrauchte Güter, damit wieder neue hergestellt werden müssen. Oder eben auch ein paar Medikamente, um dem selbstverursachten Diabetes oder Lungenkrebs begegnen zu können. Vielleicht - nach einem kurzen Umweg über das Bundesfinanzministerium - auch für eine kleine Militärintervention, damit am Hindukusch auch die nächste Opiumernte sicher eingebracht werden kann oder die deutsche Industrie demnächst wieder Chemiewaffentechnik an einige politisch eher instabile Länder liefern kann. Hier könnte man jetzt noch einen längeren Exkurs anschließen über den Unterschied zwischen Gesinnungs- und Verantwortungsethik, also eine Diskussion darüber, ob es wichtiger ist, sich möglichst schnell im Hamsterrad zu drehen oder vielleicht mit möglichst geringen Mitteln möglichst viel zu erreichen. Ehrlicherweise muss man dazu sagen, dass das Hamsterrad den Vorteil hat, dass man (zumindest nicht selbst) darüber nachdenken muss, wo man eigentlich hin möchte.
Unser Sozialsystem funktioniert (so lange es das überhaupt noch tut) nun aber auf der Grundlage, dass sich möglichst viele Hamsterräder drehen. Denn dabei werden die Sozialkassen aufgefüllt und deshalb wird auch das Drehen dieser Räder mit teurem Geld subventioniert, denn nach dem Wirtschaftswunder gibt es heute eigentlich gar nicht mehr so viele Aufgaben - jedenfalls nicht in den klassischen Bereichen (wir erinnern uns an den "...Kanzler aller Autos").
Wir müssen also unser Sozialsystem umstellen auf eine Sicherung der Individuen anstelle der Hamsterräder! Wir müssen unsere Handlungsweise in Zukunft unter dem Aspekt der Effizienz betrachten - effizient heißt: Mit möglichst geringen Mitteln möglichst viel erreichen für:
Die Freiheit, das Glück, die Sicherheit, Gesundheit und Entwicklung der Menschen hier und anderswo.
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Unsere Ziele


Die auf dieser Seite dargelegten Gedanken sollen möglichst rasch in der Politik zumindest der Bundesrepublik Deutschland umgesetzt werden. Wir freuen uns, wenn andere Parteien und Organisationen das für oder mit uns tun, leider glauben wir uns nicht allein darauf verlassen zu können. Daher scheint es heute unvermeidlich zu sein, selbst eine - auch im heutigen demokratieähnlichen System - machtvolle Partei und entsprechende Organisation aufzubauen.

Stand: 30.04.05


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